Weitere Veröffentlichungen und Ressourcen

Über die Region der Uiguren

Die Heimat der Uiguren liegt in Zentralasien und grenzt unter anderem an Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan. Es wird derzeit von der Volksrepublik China regiert.

Es gibt verschiedenen Namen, die diese Region bezeichnen. Die chinesische Regierung nennt sie „Xinjiang“, was wörtlich „Neue Grenze“ bedeutet. Einige in der Diaspora nennen das Gebiet lieber „Ostturkestan“, der Name, der auch von den beiden unabhängigen türkischen Staaten verwendet wurde, die sich dort in den 1930er und 1940er Jahren kurzzeitig bildeten. Andere verwenden die Begriffe „uigurische Region“ oder „uigurisches Heimatland“.

Der Gelehrte James Millward erklärt, dass „Xinjiang heute Teil der VRC ist, weil das von den Mandschu regierte Qing-Reich (1636–1912) im 18. Jahrhundert im Zuge einer Westexpansion erobert wurde, was schließlich auch zur Annexion der Mongolei und Tibets führte“. Der Sturz der Qing-Dynastie im Jahr 1912 schwächte Pekings Machtposition über die Region, bis zu dem Zeitpunkt, als die Kommunistische Partei Chinas das Gebiet 1949 wieder besetzte. Viele Gelehrte der Region bezeichnen die Herrschaft der VR China als „Kolonialismus“ oder „internen Kolonialismus”. Tatsächlich betrachten viele Uiguren und andere Turkvölker den chinesischen Staat als kolonialen Besetzer.

Weitere Lektüre und Ressourcen:

Wichtige Lektüre und Quellen zur Unterdrückung der Uiguren und anderer indigener Völker, die nicht zu den Han gehören

Xinjiang-Dokumentationsprojekt

Chinas „Umerziehungslager“ / Konzentrationslager in Xinjiang / Ostturkestan und die umfassendere Kampagne der Zwangsassimilation, die sich gegen Uiguren, Kasachen usw. richtet: Bibliographie ausgewählter Nachrichten Berichte und wissenschaftlicher Arbeiten

Videos / Dokumentarfilme:

Das Überleben in chinesischen Uigurenlagern
France 24 English
2019-05-10

Was ist mit unseren Eltern in Xinjiang geschehen? Uigurische Schwestern suchen nach Antworten
South China Morning Post 2019-05-13

Ein Glaube in Trümmern: Chinas aussterbende Bartträger und Moscheen
BBC
2019-06-20

Chinas aussterbende Muslime: Verdeckte Ermittlungen an einem der dystopischsten Schauplätze der Welt
VICE
2019-06-29

Filmaufnahmen aus China enthüllen Hunderte von Gefangenen mit Augenbinden und Fußfesseln
The Guardian
2019-09-23

Vertrauliches Video bietet einen ungewöhnlichen Einblick in das chinesische Arbeitsprogramm
The New York Times
2019-12-30

China Undercover (vollständiger Film) | FRONTLINE
PBS
2020-04-07

China produziert mit Hilfe von uigurischen Arbeitskräften Gesichtsmasken
The New York Times
2020-07-19

Xinjiang: Chinas muslimische Minderheiten | DW-Dokumentation
Deutsche Welle
2021-02-15

Ausgelöscht: Wie Neuseeland an der Verfolgung von Uiguren in China beteiligt ist.
stuff.co.nz
2021-03-16

Umgeschult
The New Yorker
2021-03-18

Auf der Suche nach Konzentrationslagern in Xinjiang - Ein Dokumentarfilm über das städtische/ländliche China
Independent blogger
2021-10-05

Sie möchten helfen? (es) (it)

Mitglieder der deutschen uigurischen Diaspora empfehlen Verbündeten, sich auf folgende Weise zu engagieren:

Fordern Sie lokale, nationale und internationale Regierungsvertreter auf, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

  • Wenden Sie sich an Abgeordnete des Europäischen Parlaments, des Deutschen Bundestages, der Landtage und der Kommunalparlamente - per E-Mail, in Briefen, durch persönliche Gespräche und Telefonanrufe - um ein verstärktes Engagement für die Interessen des uigurischen Volkes zu erwirken.
  • Kontaktieren Sie das Büro von Bundeskanzler Scholz persönlich und erkundigen Sie sich nach den getroffenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der aktuellen Krise.
  • Bestellen Sie eine kostenlose Postkarte, die Sie an die Außenministerin Baerbock schicken können, um das Thema bei den Vereinten Nationen zur Sprache zu bringen.

Weitere Informationen zum Thema Politik und Rechtsvorschriften finden Sie hier:

  • Das Gesetz zur Regelung der Sorgfaltspflicht von Unternehmen in Lieferketten (Lieferketten-Sorgfaltspflichtgesetz „Supply Chain Due Diligence Act“) wird in Deutschland am 1. Januar 2023 in Kraft treten. Es bleibt weiterhin ungeklärt, wie dieses Gesetz in der Praxis umgesetzt wird und ob deutsche Unternehmen tatsächlich für etwaige Zwangsarbeit in ihren Lieferketten haftbar gemacht werden können, da es schwierig ist, in China stattfindende Zwangsarbeit durch eine unabhängige Behörde zu überprüfen und zu belegen.
  • Das im Februar als Entwurf vorgestellte EU-Lieferkettengesetz wird in diesem Jahr im EU-Parlament diskutiert und voraussichtlich im Jahr 2023 verabschiedet.
  • Im Juni 2022 hat das Europäische Parlament eine Erklärung abgegeben, in der es heißt, dass „die kontinuierliche Verfolgung der Uiguren und anderer türkischer und muslimischer Minderheiten in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang … einem Verbrechen zum Nachteil der Menschheit gleichkommt und ernstzunehmende Indizien für einen potenziellen Völkermord liefert.“ Acht nationale Parlamente, darunter fünf in der EU (in Frankreich, den Niederlanden, in Litauen, in der Tschechischen Republik und in Belgien) haben erklärt, dass „die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen, die an der uigurischen Bevölkerung in Xinjiang verübt werden, als Verbrechen gegen die Menschheit und als Völkermord einzustufen sind.“

Kontaktieren Sie Unternehmen und lehnen Sie Produkte ab, die unter Zwangsarbeit hergestellt wurden

  • Kontaktieren Sie Unternehmen, die Materialien (z. B. Baumwolle) aus der uigurischen Region verarbeiten, und fordern Sie hinsichtlich ihrer Lieferketten eine höhere Transparenz.
  • Fordern Sie große Einzelhandelsketten auf, den Verkauf von Produkten, die unter Zwangsarbeit hergestellt wurden, zu unterlassen.
  • Boykottieren Sie Unternehmen und Produkte, wo Zwangsarbeit vermutet oder bestätigt wurde.

Weitere Informationen über die Mitwirkung von Konzernen an Zwangsarbeit finden Sie hier:

  • Im Jahr 2020 veröffentlichte das Australian Strategic Policy Institute (ASPI) einen umfassenden Bericht unter dem Titel „Uiguren zum Verkauf” (Uyghurs for Sale), welcher in seiner Kurzfassung „82 ausländische und chinesische Unternehmen auflistet, die möglicherweise direkt oder indirekt mit Hilfe von missbräuchlichen Arbeitsvermittlungsprogrammen bis zum Jahr 2019 von der Beschäftigung uigurischer Arbeiter in Drittländern außerhalb Xinjiangs Profit erzielt haben.“
  • Die Human Rights Foundation (HRF) bietet das Plug-in „Uyghur Forced Labor Checker,” an, eine Google Chrome-Erweiterung, die den Verbraucher darüber informiert, ob die Textilmarken, bei welchen er einkauft, möglicherweise von uigurischer Zwangsarbeit profitieren.
  • End Forced Labour Fashion veröffentlicht Markenberichte, in denen die Beteiligung von Unternehmen an uigurischer Zwangsarbeit aufgeführt ist. Zudem wird eine Unternehmerliste veröffentlicht, die sich öffentlich dazu verpflichteten, die uigurische Region auf sämtlichen Produktionsstufen ihrer Lieferketten, von den Rohstoffen bis hin zu den Endprodukten, nicht länger zu nutzen, um den Einsatz von Zwangsarbeit von Uiguren und anderen Bevölkerungsgruppen in sonstigen Produktionsstätten zu unterbinden und die Zusammenarbeit mit Lieferanten zu stoppen, die das Zwangsarbeitssystem fördern.
  • Das Business & Human Rights Resource Centre erfasst alle Angaben über Unternehmen, die im Verdacht stehen, in ihren Zulieferketten Zwangsarbeit auszuüben, darunter auch solche in China. Es zeigt auch auf, welche Unternehmen auf solche Anschuldigungen mit einer Stellungnahme reagiert haben.

Vertreten Sie Ihre Meinung und schärfen Sie Ihr Bewusstsein

  • Senden, übermitteln, twittern und teilen Sie Berichte und Nachrichten über die uigurische Flüchtlingskrise. Schreiben Sie Leserbriefe und beteiligen Sie sich an Diskussionen auf Online-Foren.
  • Lehnen Sie jegliche Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas über die uigurische Region ab. Verweisen Sie auf falsche Informationen in den Medien, im Internet und in der Öffentlichkeit. Achten Sie besonders auf Informationen, die von der chinesischen Regierung zugeordneten Institutionen stammen.
  • Demonstrieren Sie auf den Straßen für die Menschenrechte der uigurischen Bevölkerung.
  • Unterstützen Sie das Berliner Büro der Gesellschaft für bedrohte Völker bei ihren Hilfsaktionen zur Unterstützung der Uiguren.

Weitere Informationen über andere Diaspora- und ähnliche Hilfsorganisationen finden Sie hier:

  • Weltkongress der Uiguren / World Uyghur Congress (Deutschland). Der Weltkongress der Uiguren ist bestrebt Demokratie, Menschenrechte und Freiheit für das uigurische Volk zu fördern. Mithilfe friedlicher, gewaltfreier und demokratischer Mittel trägt der Kongress zu einer selbstbestimmten Zukunft für das uigurische Volk bei.
  • Das Ilham Tohti Institute (Deutschland). Das ITI, das seinen Namen dem zu Unrecht inhaftierten uigurischen Akademiker Professor Ilham Tohti zu verdanken hat, fördert Freundschaften und die Eintracht zwischen allen in China lebenden Völkern.
  • Das Uigurische Menschenrechtsprogramm (Vereinigte Staaten). ○ Das UHRP setzt sich durch ihre wissenschaftliche Arbeit für die Rechte der Uiguren und anderer türkisch-muslimischer Völker in Ostturkestan ein, die von der chinesischen Regierung als die autonome Uigurische Region Xinjiang deklariert werden.
  • Opferdatenbank Xinjiang. Eine anonyme Plattform, die darauf abzielt, Individuen zu identifizieren, die in diversen Haftanstalten untergebracht sind, Zwangsarbeit verrichten müssen, in Internaten oder Waisenhäusern leben oder anderweitig in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, um sie einerseits in der Gegenwart zu beschützen und um andererseits die chinesischen Behörden später zur Rechenschaft zu ziehen, indem sie die Grundlagen für künftige Rechtsstreitigkeiten und Entschädigungszahlungen erarbeiten.
  • End Uyghur Forced Labor. Die Koalition zur Abschaffung der Zwangsarbeit in der uigurischen Region ist eine Koalition von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften, die sich gemeinsam für die Abschaffung der staatlich angeordneten Zwangsarbeit und anderer schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen an Menschen aus der uigurischen Region in China einsetzen, die von den Einheimischen als Ostturkestan bezeichnet wird.